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Blitze in geordneten Bahnen

Wie ein Laserstrahl einen Blitz auf einer vorher festgelegten Strecke zur Erde führt, demonstrierten kürzlich Wissenschaftler der Technischen Universität Berlin. Der Versuch ist Teil des deutsch-französischen Forschungsprojekts Teramobile, das eine Technik entwickelt, Blitze auf kontrolliertem Wege zu erden.

Die Wissenschaftler des Fachgebiets Hochspannungsmechanik der TU Berlin testen derzeit in spektakulären Versuchen, wie sich ein Hochleistungs-Laserstrahl auf einen Blitz auswirkt. Während sich Blitze in der Natur chaotisch bewegen, konnte der Blitz in dem Demonstrationsversuch geradlinig abgeleitet werden. In der 40 m langen, 15 m breiten und 17 m hohen Hochspannungshalle des Instituts für Energie und Automatisierungstechnik der TU Berlin ist dazu ein mobiles Hochleistungslasersystem mit einem Gesamtgewicht von rund zehn Tonnen aufgebaut worden. Der Laserstrahl fährt in der abgedunkelten Versuchshalle 40 m durch den Raum und löst ohrenbetäubende Hochspannungsentladungen von fast 3 MV aus. Die Pulsleistung des Lasers liegt dabei im Terawatt-Bereich, was etwa einer Leistung von 1000 Großkraftwerken entspricht. Um diese Leistung aufbringen zu können, wird der Laserimpuls so kurz wie möglich gehalten. Er dauert weniger als 100 Femtosekunden, was einer zehnbillionstel Sekunde entspricht.

An dem Projekt Teramobile sind die Technische Universität Berlin, die Friedrich-Schiller-Universität Jena, die Université Claude Bernard in Lyon sowie die ENSTA-Ecole Polytechnique in Palaiseau beteiligt.
 

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